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Barcelona ist die Hauptstadt der Katalanen, zutiefst geprägt durch ihre Lage am Mittelmeer und hat eine lange Geschichte als bedeutende Hafenstadt. Barcelona bewahrt die Zeugnisse Jahrtausende alter Kultur, hütet seine Traditionen und gilt gleichzeitig als eine der dynamischsten und kreativsten Metropolen
Als erstes muss ich wirklich sagen, dass ich noch nie eine so grüne Stadt gesehen habe. Überall wachsen Bäume, Sträucher, Blumen und Büsche. Das hält nicht nur die Sonne weg, nein, es duftet überall auch sehr gut und verleiht der Stadt einen ganz besonderer Flair. Einen guten Tipp, den wir beim letzten Mal leider auf die harte Tour merken mussten, ist, dass man sich unbedingt Tickets für Eintritte vorher online kaufen muss. Sowohl für die Sagrada Familia, als auch für den Park Güell gab es für 1 Woche keinen Einlass mehr. Das war für uns sehr ärgerlich, denn den Weg zu Fuß und bergan hätten wir uns sparen können. Hier in Barcelona sind unzählige Menschen unterwegs, weshalb man immer auf seine Wertsachen achten sollte.
Letzter Tag der Reise. Buhuhu. Aber, wir haben viel vor und stehen deshalb früh auf. Heute sollen einige Schauer durchziehen, weshalb wir wieder unsere Regenjacken einpacken. Spoilerwarnung: Es gab doch nur Sonne.
Noch während wir uns fertig machen, fährt die "Costa Fortuna" an uns vorbei, und parkt in der Lücke zwischen uns und der "Mein Schiff Relax" ein. Mit uns, liegt noch die "MSC World Explorer" im Hafen. Mit 6700 Passagieren, hat sie sogar noch 1200 mehr, als wir. Was ein Klopper. Wir frühstücken in aller Ruhe. Im Marktrestaurant ist es leerer als sonst. Das liegt wahrscheinlich daran, dass heute schon der erste, große Passagierwechsel stattfindet. Wir gehen von Bord, und steigen in einen der echt vielen Shuttlebusse. Das ist hier wirklich sehr gut organisiert. Kein Wunder, denn Barcelona ist einer der größten Häfen der Welt, denn hier können bis zu 8 große Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen. Dazu kommen noch diverse *RoRo-Fähren, Ausflugsboote, Fracht- und Containerschiffe, sowie unzählige Yachten.
Kleiner Exkurs dazu. RoRo bedeutet "Roll-on-Roll-off". Das heißt, dass LKWs, Busse und Autos, selbstständig auf und von der Fähre fahren. Das Gegenstück dazu ist das LoLo-Verfahren, wo, z.B. in Flugzeugen die Fracht ein- und ausgeladen wird. "Load-on-Load-off".
Der Shuttlebus legt die 5 Km in wenigen Minuten zurück und schmeißt uns unweit der "La Rambla", der bekannten Shoppingmeile, raus. Obwohl es erst 9 Uhr ist, ist hier schon die Hölle los. Aktuell wird auf der "La Rambla" gebaut, weshalb die Straße nicht den gleichen Charme wie beim letzten Mal hatte. Viele Geschäfte haben auch noch nicht offen, weil es in Spanien so ist, dass die Öffnungszeiten später beginnen, aber auch länger andauern. Aber unser Ziel hat schon geöffnet, nämlich der "Mercat de la Boqueria".
4 von 5 Rabensocken. Uff, hier ist es super voll. Obwohl es einigermaßen kühl ist, knallen meine Kopfschmerzen schon übel rein, weshalb ich mich mit ausreichend Kopfschmerztabletten versorge. Ich bin ja eigentlich sehr anspruchsvoll, was Märkte angeht, weil ich durch London sehr verwöhnt bin und Diese zusätzlich den "Londonbonus" haben. London ist meine absolute Lieblingsstadt, weshalb dort per se alles schonmal besser ist. Aber ich muss sagen, dieser Markt kommt dem "Borough Market" in London Bridge schon sehr nahe. Der einzige Unterschied ist, dass es in England eine größere Auswahl an Produkten gibt. Hier, in Barcelona haben viele Stände das Gleiche. Deshalb ziehen wir jetzt an unzähligen Smoothie-, Gebäck-, Süßigkeiten-, oder Fleischständen vorbei. Dennoch macht der Markt echt Eindruck, und ich würde ihn jederzeit wieder besuchen. Achtung, sonntags ist Ruhetag.
Wir sind schneller fertig als gedacht, und haben noch jede Menge Zeit, bis zu unserem nächsten Termin, weshalb wir beschließen, zu Fuß die Rambla entlangzulaufen. Immer bergan geht es, vorbei an teuren Shops und Häusern von Gaudi, unserem nächsten Ziel entgegen, dem Parc Güell, wo wir um 12:30 Uhr Tickets haben.
Wir steigen in die U-Bahn und fahren für 2,65 Euro, pro Person und Strecke, in Richtung Parc Güell. Leider liegt dieser auf einem Berg, weshalb uns nichts anderes übrig bleibt, als in den sauren Apfel zu beißen. Schlau wie wir sind, haben wir aber vorher bei Google Street View geschaut und eine Straße gefunden, in der man teilweise Rolltreppen nutzen kann. Aber glaubt mir, die Treppen und die normale Straße haben gereicht. Super steil.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann bergab zum Eingang. Mit uns möchten noch 2 Reisegruppen mit rein ,und eine Handvoll Leute versuchen vergeblich Tickets für heute zu ergattern. Viel Glück, ich fühle euch sehr, denn so ging es uns beim letzten Mal auch so. Ich freue mich schon, denn ich habe schon viel Gutes vom Park gehört.
2 von 5 Rabensocken. Was war da denn los? Ja, dass haben wir uns auch gefragt. Bittere Enttäuschung. Aber von vorn.
Der Park Güell ist eine Parkanlage in Barcelona im Stadtbezirk Gràcia im Ortsteil La Salud. Er wurde von 1900 bis 1914 von Antoni Gaudí im Auftrag von Eusebi Güell erschaffen und hat eine Größe von 17,18 ha.
Schnell merken wir, dass sowohl die App, als auch die Beschilderungen grauenvoll sind, weshalb wir uns auch eher treiben lassen, als wirklich zu wissen, wo wir sind. Schade. Da wir beide die Natur sehr gerne mögen, entscheiden wir uns zuerst für den Waldbereich. Hier sind verhältnismäßig wenige Touristen unterwegs, und es ist herrlich still. Der Wind weht durch die Blätter, so dass ich mir eine Jacke anziehen muss. Aber ich finde es herrlich. Oben angekommen, finden wir einen kleinen Picknickplatz vor, an dem wir eine kurze Rast einlegen wollen.
Von hier hat man auch einen tollen Blick auf den Temple of the Sacred Heart of Jesus, einer Basilika der römisch-katholischen Kirche. Warum da ein Riesenrad steht, konnte ich mir auch nicht beantworten.
Unser Weg führt uns leicht den Berg hinauf, so dass wir immer spektakulärere Aussichten auf Barcelona bekommen. Auch ein Haus steht hier, was man leider nicht besichtigen kann. Leider nimmt die Anzahl der Touristen auch mit jedem Schritt zu, so dass man bald kein Bild mehr ohne Menschen machen kann. Das wäre ja noch vertretbar, wenn sich nicht manche Besucher wie die Axt im Walde benehmen, und herumschreien würden. Wie dem auch sei. Immer wieder stehen Musiker am Wegesrand und machen Musik. Klar, was auch sonst? Das ist aber wirklich schön und sorgt für eine ganz besondere Stimmung. Bis hierher handelt es sich aber eher um einen stinknormalen Park, bei dem man sonst keinen Eintritt zahlt. Auch die Pflanzen sehen nicht so aus, als ob sich um sie gekümmert wird. Eher so, als ob sie schon da waren, und der Park drumherum gebaut wurde. Und dafür sind 18 Euro pro Person schon echt heftig.
Was aber wirklich auffällt ist, dass die natürlicheren Bereiche eher menschenleer sind, und sobald Gebäude auftauchen, Menschentrauben herumstehen. Wie auch in dem Bereich, zu dem wir jetzt laufen. Den Mittelpunkt des Parks bildet ein 3000 m² großer Terrassenplatz in Form eines Ovals, der zwischen 1907 und 1913 angelegt wurde. Der Platz wird von 86 Säulen getragen, die sich darunter befinden und eine große Halle bilden. Seine Begrenzung ist wellenförmig, 110 Meter lang und dient zugleich als Sitzgelegenheit. Ganz nett anzusehen, aber furchtbar für die Nerven. Laut und Keiner achtet auf den Anderen. Dafür ist direkt daneben ein wirklich toller Garten, in dem wieder niemand ist.
Auf dem Rückweg zur U-Bahn, besuchen wir noch 3 Supermärkte und besorgen verschiedene Aloe-Vera Bodylotions. Die Endhaltestelle ist, zum Glück, nur einige hundert Meter vom Busshuttleparkplatz entfernt, denn mir tun die Füße mittlerweile ziemlich weh, und ich bin einfach nur noch froh, wenn ich auf dem Schiff bin. Dort angekommen essen wir etwas und genießen den restlichen Abend auf dem Balkon. Wir sollen gegen 18 Uhr auslaufen, weshalb wir zeitig aufs Deck gehen. Vor uns läuft aber noch die Costa Fortuna aus, die sich ein Hupduell mit der Aida liefert und mich doch recht emotional werden lässt. Aufgrund von Slotverzögerungen kommen wir dann doch erst gegen 19 Uhr raus und können so gut das Rennen zwischen Costa und MSC beobachten, die sich beide in Richtung Marseille aufmachen. Abends erwartet uns dann noch ein wunderschöner Sonnenuntergang, ehe es heißt Auf Aidasehen.
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